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Forcierte Relikte
02. Juli – 21. August 2022
Haus am Lützwplatz | Studiogalerie
Eröffnung: Freitag, 1. Juli 2022, 19 Uhr

Barbara Breitenfellner
Susanne Bürner
Jérôme Chazeix
Alisa Heil
Ricarda Hoop
Nina Maria Küchler
Ole Meergans
Maximilian Rödel
Dirk Stewen
Katja Windau
Kuratiert von SALVE, Berlin
 
Relikt: Überbleibsel aus einer vergangenen Zeit, oder Überbleibsel aus
einem früheren Zustand, weist auf das zurück lassen, verlassen hin
(Latein: rēlinquere).
Die kuratierten Arbeiten weisen Spuren von etwas Grösserem oder etwas
Verschwundenem auf. Dabei imitiert die Kunstproduktion zum einen Spuren
von vergangenen Epochen: Trümmer, Reste von Zivilisation, usw.. In
einigen Arbeiten sind Alterunsprozesse auch künstlich herbeigeführt. Zum
anderen spielt das Material eine wesentliche Rolle. Als Medium genutzt
werden dabei: Zitate, Collage, Installation, Skulptur, Zeichung, Film,
Textilarbeiten.
Fundaziun Nairs | Scuol | Schweiz

RITUALE DER GEGENWART
Künstlerhaus Sootbörn | Hamburg
27.08.–05.09.2021

Norbert Bauer & Ralf Tekaat · Monika Dorniak · Jérôme Chazeix · Matthew Cowan · Peter Freitag · Nina Maria Küchler · Isa Melsheimer · Christoph Wüstenhagen · Gloria Zein

[…] „In anthropology one uses habitually to speak of ‚rituals‘ when it comes to certain types of actions and the expression of belief in certain symbolic orders, without further asking whether the agent is aware of what he is doing, feels inwardly obliged.” *

The ritual is an essential analytical term in sociology, anthropology and ethnology. In sociology, ritual is understood to be „links between symbols and symbolic gestures in constant and pre-structured chains of action“. The behaviors are to a large extent symbolically charged, formalized and standardized. In addition, their specific content is tied to specific communities or groups. Originally, ritual always meant a religious or magical act. It seems to be crucial that the main purpose of rituals is not based on their content dimension, but on their formal dimension. It is about “the symbolic representation, guarantee and maintenance of an ordered, socially constructed reality.

The exhibition RITUALE DER GEGENWART at Künstlerhaus Sootbörn examines the relationship between the formal and content-related aspects of masking and ritual. The nine artistic positions approach the topic from different angles.

* quoted after Mary Douglas

[…] „in der Anthropologie spricht man gewohnheitsmäßig von ‚Ritualen’, wenn es um bestimmte Arten von Handlungen und den Ausdruck des Glaubens an bestimmte symbolische Ordnungen geht, ohne weiter zu fragen, ob der Handelnde sich dem, was er tut, innerlich verpflichtet fühlt.” *

Das Ritual stellt einen essentiellen Analysebegriff der Soziologie, Anthropologie und Ethnologie dar. In der Soziologie versteht man unter Ritual „Verknüpfungen von Symbolen und symbolischen Gesten in gleichbleibenden und vorstrukturierten Handlungsketten“. Die Verhaltensweisen sind dabei in hohem Maße symbolisch aufgeladen, formalisiert und standardisiert. Zudem sind sie in der konkreten inhaltlichen Ausgestaltung an bestimmte Gemeinschaften oder Gruppen gebunden. Ursprünglich verstand man unter Ritual immer eine religiöse oder magische Handlung. Entscheidend scheint zu sein, daß der Hauptzweck von Ritualen nicht auf ihrer inhaltlichen Dimension beruht, sondern auf ihrer formalen. Es handelt sich dabei um „die symbolische Repräsentation, Gewährleistung und Aufrechterhaltung einer geordneten, gesellschaftlich konstruierten Wirklichkeit.

Die Ausstellung mit dem Titel Rituale der Gegenwart im Künstlerhaus Sootbörn untersucht, in welchem Verhältnis formale und inhaltliche Seiten des Maskierung und des Rituals zueinander stehen. Die 9 künstlerischen Positionen nähern sich dem Thema von unterschiedlichen Ansätzen her.

* zitiert nach Mary Douglas

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